SALD macht großartige Fortschritte mit seiner revolutionären „Spatial Atom Layer Disposition”-Batterie für Elektroautos, so CEO Frank Verhage kürzlich in einer Pressemitteilung. Nach seiner Aussage werden die Batterien von SALD es ermöglichen, dass Elektroautos innerhalb weniger Jahre 1.000 Kilometer, wenn nicht sogar 2.000 Kilometer, ohne Aufladung fahren können. Die Batterien können zudem fünfmal schneller geladen werden, als die herkömmlichen Batterien. Innerhalb von 10 Minuten wäre eine fast leere Batterie bereits zu 80 % aufgeladen. Nach 20 Minuten wäre sie vollständig geladen.
Das in Eindhoven (NL) ansässige Unternehmen geht davon aus, dass es frühestens 2022 oder gar 2023 in der Lage sein wird, Batterien mit einer hauchdünnen Schicht zu versehen, die die Batterien dreimal so stark macht.
SALD ist eine Ausgründung von SoLayTec, die fortschrittliche Spatial ALD-Maschinen für die Massenproduktion von Solarzellen entwickelt und verkauft. Daher verfügt SALD über tiefgreifende Expertise in der Spatial ALD-Technologie, kombiniert mit der einzigartigen Fähigkeit, diese vom Labor in die Fertigung zu übertragen. SoLayTec hat eine führende Position im Bereich der ALD-Anlagen für Solarzellen.
Aktuelle Verhandlungen
Laut Verhage gibt es derweilen Gespräche mit verschiedenen Autoherstellern über den Einbau von SALD-Batterien in ihre E‑Autos. Aktuelle Namen kann er zurzeit nicht nennen. Er rechnet jedoch, dass diese Autos frühestens um 2022–2023 auf den Markt kommen werden.
Seinen Angaben zufolge ist SALD im Besitz aller wichtigen Patente und die Produktionsmaschinen sind bereits in kleinerem Maßstab verfügbar. Laut SALD wurde die Technologie an einer Lithium- Eisenphosphat-Batterie getestet, die Tesla in seiner Fabrik in China für das Modell 3 verwenden wird. Aber auch andere Batterietypen sind möglich. „Wir stehen in engem Kontakt mit fast allen großen Batterieherstellern, um das industrielle Potenzial unserer Technologie zu demonstrieren”, sagte Verhage.
SALD arbeitet eng mit The Netherland Organisations, kurz TNO und ebenfalls aus den Niederlanden, sowie mit dem deutschen Fraunhofer Institut zusammen.
Feste und flüssige Batterie?
Die Batterie ist ursprünglich eine Fortsetzung der derzeit weit verbreiteten Lithium-Ionen-Technologie (Li-Ion). Die Ingenieure von TNO und Fraunhofer haben ein besonderes Verfahren entwickelt, die Batterien mit einer ultradünnen Beschichtung im 3D-Format zu versehen. Diese Beschichtung nennt man „Atombeschichtung“, welche den Ionen-Fluss zwischen Anode und Kathode beschleunigen soll.
Diese Nanoschicht erzeugt eine so genannte „Artificial Solid- Electrolyte Interphase“ (A‑SEI), die die Festigkeit der SEI stark verbessert. Das bedeutet, dass ein E‑Auto mit dem Einsatz einer kleineren Batterie weit über 1.000 Kilometer oder mit größeren Akkupacks in Zukunft sogar über 2.000 Kilometer ohne Zwischenladen fahren kann, so Verhage.
Nach seinen Worten arbeitet die SALD-Technologie nicht nur mit gängigen Flüssigelektrolyten, sondern auch mit sogenannten „Solid State“-Batterien, einer festen Substanz, an denen derzeit viel geforscht wird.
Das letztendliche Ziel von SALD ist eine Festkörperbatterie, die leichter, sicherer und stärker als heutige Batterien ist. Die Langlebigkeit und Sicherheit ist neben dem innovativen Durchbruch demnach ebenfalls ein wichtiges Thema.
Die SALD-Technologie ist nicht nur für verbesserte Batterien in Autos nützlich, sondern auch in Mobiltelefonen und anderen elektrischen Geräten. Die Beschichtungstechnik kann auch für alle Arten von Oberflächen wie Bildschirme, Computerchips, Solarzellen und sogar Textilien eingesetzt werden.