Die erste Urlaubsfahrt steht an. Nach Dänemark sollte es gehen, also von Hamburg aus gut 300 Kilometer und mit einem vollgeladenen Akku des Elektromobils sollte das zu schaffen sein, oder? Tja, wäre da nicht der halbe Hausstand, die Familie, der Hund, die Reitutensilien der Damen, einige Nahrungsmittel, der Thermomix usw. Also musste ein Anhänger her, was wiederum dazu führte, noch mehr Dinge einzupacken. Angebot schafft ja bekanntermaßen die Nachfrage. Selbst schuld. Aber, ich schweife ab.
Als gut vorbereiteter Neu-Elektromobilist erkundigte ich mich bei meinem Freund YouTube, der keine Einwände hatte. Also Anhänger dran und los ging es. Die ersten 100 Kilometer war alles fein, nur kam dann ein ziemlich unangenehmer Gegenwind auf der dazu führte, dass ich gefühlt eine Schrankwand hinter mir herzog. Die Verbrauchsanzeige schnellte nach oben und die eingedrückte Plane des Hänger im Rückspiegel zeigte mir zudem auch optisch an, das ich damit nicht so falsch lag. Bei der Routenplanung mit verschiedenen Ladeapps von WeCharge oder EnBw kam ich mir dann vor, wie ein Pilot im Briefingroom, der zunächst mal die Flugrouten studiert. Dabei stellte ich fest, dass es auf unserer Route durch Dänemark ziemlich wenig Schnellladestation mit mehr als 50KW Leistung gab. Um nicht zusagen, gar keine. Zwar wurden mir 11KW Ladesäulen angezeigt, aber im Hinblick auf die gute Stimmung an Bord, wollte ich nicht das Risiko eingehen, diese durch einen Ladestopp von rund 4 Stunden einzutrüben. Also an der A7 kurz vor der dänischen Grenze an den Schnelllader. Nur wie komme ich mit einem E‑Auto inkl. Anhänger an eine Ladesäule, da man dort meist nur rückwärts einparken kann? Ganz einfach: Anhänger abkuppeln. Bei der recht übersichtlichen Größe und Gewichtes des Hängers nicht das Problem, nur etwas umständlich, aber was blieb mir anderes übrig. Und schließlich ist ja der Weg das Ziel.
Nach gut 30 Minuten Ladedauer hatten wir tatsächlich von 15% auf gut 80% Akkukapazität wieder aufgeladen. Die Pause nutzen wir sinnvoll mit Menschen- und Hundegassi und schon war die Zeit um. Hänger wieder dran und weiter gings. Die 80% sollten jetzt bis zum Ziel reichen. Unter dem Strich und als Quintessenz war die Fahrt keine große Herausforderung und wir kamen entspannt am Ziel an. Was in einer Ferienhausbeschreibung „Lademöglichkeit für E‑Autos” in Dänemark bedeutet, davon berichte ich in meinem nächsten Beitrag.