Microsoft stellte Anfang November eine Software-Lösung vor, die Herstellern in ihrem Supply Chain Management dabei helfen soll, Störungen in ihren Lieferketten vorherzusagen und abzumildern – von schlechtem Wetter bis hin zu Fabrikstillständen, die während der Covid-Pandemie immer häufiger auftreten.
Die Pandemie schreit nach digitalen Supply Chain Management Lösungen
Die Pandemie hat die globalen Lieferketten aus unterschiedlichsten Gründen aus dem Gleichgewicht gebracht – von einem weltweiten Rohstoffmangel bis hin zu einem Fachkräftemangel. Und diese Probleme werden so schnell nicht abnehmen. KEP-Dienste werden beispielsweise laut einer Studie zukünftig gefragter denn je sein.
Unternehmen wurde vor Augen geführt, wie wichtig flexible Lieferketten und Abläufe sind, denn landesweite Betriebsstillstände und starke Nachfrageschwankungen machen den Unternehmen weiterhin zu schaffen. Eine End-to-End-Transparenz kann Entscheidungsträger/innen helfen, die Bestands- und Bedarfsplanung angesichts unvorhergesehener Ereignisse anzupassen.
Supply Chain Management Lösung für alle Unternehmen
Schon immer bedrohten plötzliche Krankheitsfälle die Lieferketten, die Konsolidierung von Spediteuren war die Norm, Beschaffungsstrategien änderten sich und die Erfüllung der letzten Meile (Last Mile) war eine große Herausforderung. Aus diesem Grund ist der Bedarf nach Supply Chain Management Insights nur gewachsen. Doch Hersteller sahen jahrelang keinen Handlungsbedarf oder einen gravierenden Grund ihr Supply Chain Management zu überdenken – bis die Pandemie aufkam.
Nachdem Microsoft stark in die Transparenz seiner eigenen Lieferkette investierte, bietet der Softwareriese nun anderen Unternehmen die Möglichkeit, dasselbe zu tun: Das Unternehmen hat beschlossen, eine neue Fertiglösung für alle Unternehmen zu entwickeln, um die Transparenz der Lieferketten und Fertigungen auf eine höhere Ebene zu bringen.
Microsoft Cloud for Manufacturing
Microsofts Lösung ist die Microsoft Cloud for Manufacturing. Die Microsoft Cloud for Manufacturing verbindet die verschiedenen Cloud-Funktionen des Technologieriesen mit den Abläufen der Hersteller. Eine der enthaltenen Anwendungen, Dynamics 365 Supply Chain Insights, ermöglicht es Herstellern, einen digitalen Zwilling ihrer physischen Lieferkette zu erstellen.
Wenn ein störendes Ereignis eintritt, können Unternehmen mit Hilfe dieses Digital Twins Simulationen durchführen, um herauszufinden, wie sich die Auswirkungen am besten minimieren lassen. So kann zum Beispiel ein starker Regenfall in einer Region den Bedarf an Allergiemedikamenten verringern. Man betrachtet also die Bestände, beobachtet die Wetterlage und ergreift nahezu in Echtzeit Maßnahmen.
Marktgeschehen, Produktionsgeschehen, Angebot und Nachfrage
Die Manufacturing Cloud soll dabei helfen, diese Signale zu sammeln und die Hersteller zu warnen, wenn sie möglicherweise zusätzliche Vorräte benötigen. Das bedeutet, dass die Hersteller in der Lage sein müssen, das Marktgeschehen in Bezug auf die Nachfrage, das Produktionsgeschehen in der Fertigung und das weltweite Angebot miteinander zu verknüpfen, um einen Gesamtüberblick zu erhalten, damit sie nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, wie es der Fall war, als die Nachfrage nach Toilettenpapier zu Beginn der Pandemie in die Höhe schoss.
Das Tool Supply Chain Insights wurde speziell dafür entwickelt, die Wege in der Lieferkette abzubilden und Probleme aufzuspüren, die die Lieferung wichtiger Rohstoffe beeinträchtigen könnten, bevor es zu Engpässen kommt. Zusammen sollen sie Fertigungsunternehmen zu mehr Agilität und Flexibilität verhelfen.
Microsoft Cloud for Manufacturing zielt darauf ab, Silos aufzubrechen, indem verschiedene Systeme innerhalb eines Unternehmens miteinander verbunden werden. Wenn jede/r in einem Unternehmen – von der Geschäftsleitung bis zur Fabrikhalle – den Kontext im Supply Chain Management kennt, in dem ein Datensatz steht, führt dies zu besseren Ergebnissen.
Supply Chain Management mit Softwareprogrammen
Nicht nur Microsoft – viele andere Hersteller wie SAP und Co. leisten Unternehmen mit ihren Softwareangeboten Abhilfe bezüglich eines reibungslosen Supply Chain Managements.
Wenn Microsoft und andere große Unternehmen wie SAP und Salesforce damit beginnen können, einige dieser grundlegenden Probleme zu lösen, könnte dies die Herausforderungen in der Lieferkette lösen, die wir heute beobachten. Software allein kann zwar nicht auf magische Weise knappe Rohstoffe produzieren oder genügend Mitarbeiter/innen einstellen, um Vorräte und Waren herzustellen und auszuliefern, aber sie kann Teil einer Lösung sein, die dazu beiträgt, diese Art von Krisen in Zukunft zu entschärfen.