Aktuell schießen die Rohstoffpreise in die Höhe, wenn man die benötigten Materialien überhaupt noch erhält, denn aktuell herrscht nicht nur in europäischen Märkten ein Rohstoffmangel. Strukturelles Ungleichgewicht zwischen der lokalen Produktion von und der Nachfrage nach Rohstoffen verunsichern die Industrie derzeit gravierend. Zu nennen wären enorme Preisanstiege für Holz, Kunststoffe, Kartonagen, Seecontainer, Metalle, Öl, Gas und viele weitere. Wir haben uns exemplarisch die ersten zwei genauer angeschaut.
Preisanstieg von Schnittholz auf Grund von Rohstoffmangel?
Die Corona-Krise hat viele deutsche Wirtschaftszweige getroffen. Die Holzindustrie gehörte jedoch nicht dazu. Doch der Holzpreis erreichte diesen Monat Spitzenwerte. Woran liegt das?
Das mag an der weltweiten (und lokalen) Knappheit, dem Brexit, COVID und die sowieso schon aktuelle erhöhte Nachfrage nach Holz als Baustoff, auf Grund von Trend- und Nachhaltigkeitsveränderungen im Baugewerbe, liegen.
In Deutschland wurde laut des Statistischen Bundesamts (Destatis) 2020 einen bundesweiter Holzeinschlag-Rekord verzeichnet. Dieser Anstieg ist auf die oben beschriebene steigende Nachfrage, aber auch auf die Schäden an Bäumen auf Grund der Auswirkungen des Klimawandels und des Borkenkäfers, zurückzuführen. Experten sagen, dass die offiziellen Holzeinschlagszahlen bis zu 25 % unter den tatsächlichen Zahlen liegen, da die Statistiken Holzeinschläge in privaten Waldgebieten nicht umfassen. Wohin geht also das Holz und warum sprechen wir von einem Ressourcenmangel?
Laut der Branche sind die Sägewerke längst an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen. In den Wäldern stapeln sich riesige Holzstapel, die darauf warten, verarbeitet zu werden. Doch zum einen gibt es nicht genügend Sägewerke, zum anderen existiert auch ein Mangel an Fachkräften.
Das Problem: Viele Marktteilnehmer horten Holz in ihrem Lager über den eigenen Bedarf hinaus und spekulieren auf weitere Preissteigerungen. Somit machen sie das überschüssige Holz für andere unzugänglich.
Noch ist die Faktenlage nicht eindeutig, um von einer generellen Knappheit von Schnittholz zu sprechen. Die Inlandsnachfrage ist jedoch offensichtlich gestiegen und daraus resultieren die erhöhten Rohstoffpreise für Schnittholz.
Rohstoffmangel: Auch der Kunststoff ist betroffen
Und wäre das nicht schon genug, berichtete die European Plastic Converters Association (EuPC), ein Handelsverband, der europäische Kunststoffverarbeiter vertritt, von einer schweren Kunststoffknappheit. EuPC-Geschäftsführer Alexandre Dangis prognostiziert, dass Hersteller in ganz Europa ernsthafte Engpässe erleben werden.
Die Nachfrage nach Polymeren hat sich in der zweiten Jahreshälfte von 2020 erholt, nachdem die Produktion auf Grund der Pandemie stark heruntergefahren wurde. Doch während die Kunststoffindustrie nun begonnen hat, die Produktion wieder hochzufahren, ist das Angebot an Rohstoffen nicht entsprechend gewachsen.
Die USA klagte über Produktionsausfälle auf Grund extremer Wetterbedingungen, was auch den europäischen Markt betraf. Gleichzeitig berichteten europäische Produzenten in den vergangenen Monaten von vermehrten Fällen höherer Gewalt. Hinzu kommt, dass diese Situation durch Engpässe bei Schiffscontainern weiter verschärft wird.
Auf Grund der Kombination dieser Faktoren sind die Preise für Polymere auf ein Rekordniveau gestiegen, was die Kreditmöglichkeit einschränkt und die sehr knappen Margen der verarbeitenden Unternehmen drastisch reduziert.
Das Problem: Es existieren ca. 50.000 kleine bis mittelgroße europäische Kunststoffverarbeiter, die von dieser Knappheit und den daraus resultierenden Preissteigerungen betroffen sind und kein Druckmittel in den Verhandlungen mit den Herstellern besitzen. Falls die Situation sich nicht bald verbessert, werden viele Unternehmen ihre Produktion reduzieren müssen, was gleichzeitig zu Engpässen bei Kunststoffprodukten wie Lebensmittelverpackungen oder Kunststoffteilen für die Bau- und Automobilindustrie führen kann.
Nicht zu vergessen ist das Problem bezüglich des Mangels an Halbleitern, welches die Produktion von Autos und Lastwagen, Computern, Digitalkameras und vielen anderen Konsumgütern, Haushaltsgeräte (intelligente Kühlschränke und Waschmaschinen) sowie unzähligen anderen Alltagsgegenständen behindert.
Fazit
Unvorhersehbare Hindernisse, wie der Preisanstieg für Rohstoffe, aber auch der Rohstoffmangel, destabilisieren die Lieferketten und machen es Unternehmen schwer, in schwarzen Zahlen zu bleiben. Da die Versorgung mit einigen Rohstoffen immer schwieriger wird, ist die Volatilität der Rohstoffpreise sehr wahrscheinlich nicht nur ein vorübergehendes Phänomen.
Es liegt größtenteils an den Herstellern, Zusatzkosten zu absorbieren und neue Wege zu finden. Unternehmen, die jedoch darauf warten, dass sich die Prozesse normalisieren, werden unweigerlich scheitern, während Unternehmen, die sich an die neuen Bedingungen anpassen, stärker und profitabler werden.
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