Olaf und Volk­mar, Exper­ten für den Bereich Ener­gie­op­ti­mie­rung bzw. Ener­gie­ma­nage­ment Bera­tung, sind zu Gast in 7 Minu­ten geball­tes Know-How bei Patri­ce Ötvös, Geschäfts­füh­rer der cos­t­con­sult GmbH. In der ers­ten Fol­ge spre­chen die Exper­ten über das The­ma CO₂-Neutralität.

Hin­ter­grund: Deutsch­land und Euro­pa wol­len bis 2050 kli­ma­neu­tral sein.

Was bedeutet Klimaneutralität und wie wird man klimaneutral?

Im engs­ten Sin­ne bedeu­te Kli­ma­neu­tra­li­tät kei­ne CO₂-Emis­sio­nen aus­zu­sto­ßen. Man muss jedoch die gesam­te Wert­schöp­fungs­ket­te im Unter­neh­men betrach­ten. Dazu zählt ins­be­son­de­re der genaue­re Blick auf fol­gen­de Fragen:

  • Mit wel­chen Pro­duk­ten wer­de ich (wie) beliefert?
  • Wie gehe ich mit die­sen Pro­duk­ten inner­halb des eige­nen Unter­neh­mens um?
  • Wie wer­den unse­re Pro­duk­te versandt/ zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung geliefert?
  • Wie viel Müll pro­du­zie­re ich in der gesam­ten Wertschöpfungskette?
  • Wie viel Ener­gie habe ich ins­ge­samt verbraucht?

Nun über­legt man, wel­che Maß­nah­men nötig sind, um inner­halb der oben genann­ten Pro­zes­se CO₂ ein­zu­spa­ren bzw. CO₂-neu­tral zu werden.

Reicht der Kauf von Zertifikaten nicht aus, um klimaneutral zu sein?

Man muss Zer­ti­fi­ka­te kri­tisch betrach­ten. Zer­ti­fi­ka­te haben ver­schie­de­ne Qua­li­tä­ten und sind von unter­schied­li­cher Her­kunft. Damit ist jedoch noch kei­ne ein­zi­ge Ton­ne CO2 eingespart.

Natür­lich kann sich jedes Unter­neh­men mit Zer­ti­fi­ka­ten CO₂-neu­tral stel­len. Damit ist jedoch nicht gehol­fen und jeder soll­te natür­lich sei­nen eige­nen Teil auf natür­li­che Wei­se beitragen.

Wie weit zahlt der CO₂-Verbrauch meiner Lieferanten in meine eigene CO₂-Bilanz ein?

Am Bei­spiel Auto­mo­bil­her­stel­ler. Alle Pro­duk­te wie z.B. Rei­fen, Sitz oder Lenk­rad kom­men von einem exter­nen Her­stel­ler. Die Mög­lich­kei­ten zur Beein­flus­sung der CO₂-Bilanz sind dem­nach beim Auto­mo­bil­her­stel­ler nicht so groß, wie bei sei­nen Lieferanten.

 Des­we­gen adres­siert die Auto­mo­bil­in­dus­trie die Lie­fe­ran­ten zu bele­gen, wie sie ihre Pro­duk­te pro­du­zie­ren. Der Druck geht also stark von den Märk­ten aus.

Ist der Druck demnach stärker markt- als politikbetrieben?

Genau­so ist es! Und das ist der Grund, wes­halb die Unter­neh­men mit ihrer Ziel­set­zung den EU-Zie­len deut­lich vor­aus. Auf der einen Sei­te gibt es die EU-Ver­pflich­ten und die dar­aus exis­tie­ren­den natio­na­len Umset­zun­gen. In DE der­zeit star­ke För­der­ku­lis­se, die man für sei­ne Maß­nah­men gera­de jetzt aus­nut­zen sollte!

Womit muss ich mich als Unternehmen auseinandersetzen?

  1. Ermitt­lung des CO₂-Fußabdruckes
  2. Effi­zi­enz­be­trach­tung
  3. Ener­gie­quel­le ermitteln

Für Maß­nah­men, die so schnell nicht, jedoch spä­ter umge­setzt wer­den kön­nen, kön­nen Zer­ti­fi­ka­te für Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men hin­zu­ge­zo­gen werden.

Haben Unternehmen die Kompetenz, um solche Wege zu gehen?

Teil­wei­se schon. Unter­neh­men müs­sen ihre Kom­pe­tenz ergän­zen oder dazu ler­nen. Zunächst muss man sich über die eige­ne Vor­ge­hens­wei­se gründ­lich Gedan­ken machen. Was ist zu tun? Wel­che Mög­lich­kei­ten und För­der­mit­tel kann ich nutzen?

Das ist kei­ne all­täg­li­che Her­an­ge­hens­wei­se. Vie­le Unter­neh­men holen sich Unter­stüt­zung, um den Weg gemein­sam gehen zu kön­nen. Oft rei­chen inter­ne Kapa­zi­tä­ten auch nicht aus, sodass ech­tes Exper­ten­wis­sen von außer­halb als sehr will­kom­men gilt.

Wie lange dauert eine Umstellung zur CO₂-Neutralität?

Bei Ener­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men kann es deut­lich schnell gehen. Bei Inves­ti­tio­nen, die sich lang­fris­tig rech­nen, kann es sich oft um Jah­re han­deln. Per­spek­ti­visch sind 5 bis 10 Jah­re im Schnitt realistisch.

Ansprechpartner

Patri­ce Ötvös
Geschäfts­füh­ren­der Gesellschafter
Tel: 040 – 32 50 71 – 25 mail@costconsult.de